Taekwon-Do ist eine waffenlose Kampfkunst aus Korea. Ihre Ursprünge reichen weit in die Vergangenheit von Korea, China und Japan zurück. Das Taekwon-Do in der heute bekannten Form entstand durch die Verbindung von Techniken des japanischen Karate mit alten koreanischen Bewegungsarten. Die Verbindung dieser beiden Elemente brachte eine sehr flüssige und dynamische "neue" Kampfkunst hervor. Viele Dreh-, Sprung- und Fußtechniken wurden in der Folge entwickelt, die heute das Markenzeichen dieser Sportart sind. In Deutschland wurde Taekwon-Do erstmals am 18. Oktober 1965 durch das "Good-Will-Team" präsentiert, dem Kwon, Jae-Hwa sowie drei weitere äußerst talentierte Meister (Han Cha-Kyo, Park Jong-Soo, Kim Joong-Geun) angehörten. Die Leitung hatte General Choi, Hong-Hi, der das Taekwon-Do zu dieser Zeit federführend entwickelte.
Alle Schlag- und Kicktechniken werden im Training mit großer Kraft und hoher Geschwindigkeit geübt und ausgeführt. Aufgrund der damit verbundenen Gefahren kann die Effektivität der Techniken daher nicht am Menschen direkt getestet werden. Zur Demonstration dient der Bruchtest. Dieser zeigt neben kontrollierter, exakter Ausführung, Kraft und Geschwindigkeit auch die Willensstärke und das Selbstvertrauen des Ausführenden. Der Bruchtest ist kein Element des täglichen Unterrichts, sondern dient dem Übenden zur Überprüfung des Gelernten.
Der Freikampf ist die unmittelbare Konfrontation mit einem Gegner und wird ohne Kontakt ausgetragen. Alle Techniken müssen rechtzeitig vor dem Partner abgestoppt werden, ohne diesen zu verletzen. Diese Art des Freikampfes, dessen Sinn das geistige Aufbauen und nicht das körperliche Zerstören ist, fordert vor allem die Kreativität des Ausführenden. Man lernt den Respekt vor der Persönlichkeit des Partners, ebenso wie die Fähigkeit, reflexartig und wirkungsvoll auf unvorhersehbare Aktionen zu reagieren.
Die Taekwon-Do Selbstverteidigung lehrt ein wirkungsvolles Arsenal an Abwehr-, Schlag- und Tritttechniken. Dazu gehören auch Techniken zur Befreiung aus Würge- und Haltegriffen, Armhebel sowie einfache Würfe und Fußfeger. Wir legen außerdem sehr großen Wert auf die körperliche und geistige Verfassung der Übenden, denn Schnelligkeit, Reaktion, Schlagkraft und Durchhaltevermögen verbessern die Wehrhaftigkeit in einer Notlage enorm. Deshalb gehören auch Kondition und Schnellkrafttraining unbedingt zur Ausbildung der Selbstverteidigung. Neben den genannten körperlichen und geistigen Fähigkeiten gehen wir auch auf die präventiven und psychologischen Elemente einer Auseinandersetzung ein.
Funktionelles Training ist ein wichtiger Bestandteil jeder Trainingseinheit, da die hohe technische Vielfalt des Taekwon-Do erst durch eine hervorragende Körperbeherrschung und ein hohes Maß an Beweglichkeit ermöglicht wird. Die funktionellen Übungen stellen den Erhalt und die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit sicher, beugen Verletzungen vor und dienen der optimalen Regeneration des Bewegungsapparates nach dem Training.